Jutta Teubert

Ein Generationen-Gottesdienst will alle Generationen im Blick haben und sie auch am Gottesdienst-geschehen teilhaben lassen. Alle - das bedeutet heute: Vier bis fünf Generationen, die in einer Gemeinde leben, sind zu berücksichtigen, von Krabbelkindern bis Hochbetagten.

Gemeinsam vor Gott zu stehen - das geschieht in jedem Gottesdienst; und in vielen Gemeinden übernehmen dabei auch Menschen unterschiedlichen Alters Gestaltungselemente. In einem Generationen-Gottesdienst geht es aber um mehr.
Das Motto
 “Alte mit den Jungen sollen loben den Namen des Herrn
-  und einander das Herz zu Füßen legen”
zeigt: Es geht um die biblische Botschaft zum Miteinander der Generationen. Von einem Generationen-Gottesdienst sollen Impulse ausgehen, die die Generationengemeinschaft stärken und bereichern, die Anteilnehmen und -geben fördern und auch zum Dulden herausfordern. Gemeinsam vor Gott zu stehen als Menschen unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Lebensgeschichten und dabei Großes von Gott zu erwarten, davon soll ein solcher Gottesdienst geprägt sein. Im Mittelpunkt steht also die Botschaft: Gott will das Miteinander der Generationen; ER fördert und schützt es! Und Er stärkt die Seinen für die daraus erwachsenen Aufgaben im Alltag, damit Leben als Mehrgenerationengemeinschaft gelingt.

Gemeinsam vor Gott zu stehen in einem Generationen-Gottesdienst, bedeutet also auch, all das zu erleben und zu feiern, was jeden GD ausmacht: Anbetung, Bekenntnis, Verkündigung, Gemeinschaft, Sendung. Es geht um die Erfahrung,  

  • dass Gott selbst es ist, der einlädt und handelt,
  • dass daraus Aufrag und Sendung für den Alltag erwächst und
  • dass Verkündigung und Bekenntnis immer auch Einladung zum Glauben sind.

In den drei vorgestellten Generationen-Gottesdiensten kommen jeweils alle Aspekte und Elemente vor, jedoch mit unterschiedlichem Gewicht; die Abläufe zeigen das auf den folgenden Seiten. Bei der Gestaltung werden kreative Formen bevorzugt, die die verschiedenen Elemente unterstützen. Insofern haben Generationen-Gottesdienste durchaus Gemeinsamkeiten mit Familien-Gottesdiensten.

Die Frage nach dem Unterschied zwischen Generationen- und Familien-Gottesdienst lässt sich beantworten mit einem Blick auf die Anfänge und auf die Entwicklung der Familien-Gottesdienste: Familien-Gottesdienste sind aus dem Wunsch und Bemühen heraus entstanden, Kinder und Jugendliche mit einzubeziehen, in einer Zeit, in der die Abläufe recht starr und der sprachliche Ausdruck für die nachwachsende Generation wenig verständlich waren. Familien-Gottesdienste haben sich im Laufe der Zeit zunehmend in der Gestaltung und auch thematisch stärker auf die Jüngeren bis Jüngsten fokussiert; vorbereitet und gestaltet werden sie weitgehend von der Eltern-Generation, aus der Großeltern-Generation wird gegebenenfalls jemand für ein Gebet herangezogen.
Die Entwicklung der Familien-Gottesdienste mit dem Blick auf die Jüngeren bis Jüngsten  hat ihre Berechtigung. Durch sie sind festgefügte Strukturen und Gestaltungsvorgaben erweitert worden. Es ist unserer Ansicht nach aber an der Zeit,  eine weitere Öffnung des Spektrums sowohl inhaltlich als auch auf die Altersgruppen bezogen zu versuchen.

 

Hier können die Vorüberlegungen zu dem Besonderen eines Generationengottesdienstes heruntergeladen werden.